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Der Umgang
Was ist beim generellen Umgang zu beachten?
Wichtig beim Umgang mit Pferden mit Sommerekzem ist, dass man sie grundsätzlich so behandeln
sollte, wie jedes andere Pferd auch. Es ist wichtig, dass das Pferd nicht auf das Sommerekzem reduziert
wird, sondern dass die vielen positiven Eigenschaften und Talente des Pferdes gefördert werden! Das
Pferd braucht das Gefühl, eine Aufgabe zu haben und wertvoll zu sein!
Bewegung ist gut für Körper und Geist!
Ganz wichtig für Pferde mit Sommerekzem ist die
Bewegung. Bewegung ist gut für Körper und Geist, regt den
Stoffwechsel an und hält die Figur schlank.
Es sollte aber beachtet werden, dass sich Schweiß sehr
begünstigend auf Juckreiz auswirkt. Falls das Pferd beim
Reiten oder bei der Bodenarbeit schwitzt sollte es danach
an den betroffenen Stellen gewaschen und gepflegt
werden. Generell ist die Fellpflege nach dem Reiten bei
einem Ekzemer fast noch wichtiger als vor dem Reiten!
Besondere Beachtung ist auch dem Aufsatteln zu schenken, falls das Pferd an der Bauchnaht oder an
der Sattellage betroffen ist. Es muss vermieden werden, dass der Sattelgurt oder der Sattel selbst an
bereits beanspruchten Stellen scheuern kann.
Ich empfehle einen sehr weichen, hautfreundlichen Sattelgurt mit Lammfell zu verwenden oder über
den normalen Sattelgurt einen Lammfellüberzug zu ziehen. Falls das Pferd bereits beanspruchte Stellen
an der Sattellage hat, rate ich persönlich bis zum Eintritt einer Besserung davon ab aufzusatteln und zu
reiten - danach würde ich die Verwendung eines Lammfellpads (mit Wirbelsäulenfreiheit) empfehlen.
Darf sich mein Pferd kratzen?
Meiner Meinung nach sollte nie versucht werden, einen Ekzemer aktiv vom kratzen abzuhalten, da es für
das Pferd wie eine Strafe wirkt. Das Pferd darf sich kratzen - es sollte nur dringend vermieden werden,
dass sich das Pferd an scharfen, kantigen Stellen kratzen kann, da dann zum Abscheuern der Haare
auch noch starke Verletzungen der Haut hinzukommen können. Es sollten somit alle gefährlichen Stellen
im Stall entschärft werden, zu denen das Pferd freien Zugang hat und ungefährliche Kratzmöglichkeiten
angeboten werden. (Ideal sind z.B. Besenköpfe oder Viehbürsten, die man an der Wand im Stall - in der
richtigen Höhe - fest montiert)